Linux ist der Oberbegriff für eine Betriebssysstemfamilie, die viele Gemeinsamkeiten teilt. Am wichtigsten ist der namensgebende Linux-Kernel, dazu kommen zahlreiche Basisprogramme des GNU-Projekts und weit verbreitete Programme der Open-Source-Gemeinschaft. Diese Gesamtkompositionen werden als Linux-Distributionen bezeichnet. Ähnlich wie bei aktuellen mobilen Betriebssystemen wie Android und iOS bündeln sie neben der Betriebssystem-Basis viele Anwenderprogramme zu einem Gesamtpaket. Linux-Distributionen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Es gibt deshalb nicht das eine Linux-Betriebssystem, das für jeden Einsatzzweck halbwegs geeignet ist, sondern viele spezialisierte Distributionen für spezielle Anwendungsfälle.
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist die Art und Weise, wie Updates durch den Distributor verteilt werden. Hier gibt es im Wesentlichen drei Modelle:
- Stabile Releases: Der Distributor veröffentlicht in regelmäßigen Abständen eine versionsstabile Sammlung, die danach für einen festgelegten Zeitraum mit Fehlerbehebungen und Sicherheitsaktualisierungen versorgt wird. In der Regel werden jedoch keine neuen Funktionen für den Benutzer bereitgestellt. Diese Stabilisierung betrifft das gesamte System, vom Linux-Kernel bis zu grafischen Endanwenderprogrammen wie z.B. das Office-Paket.
- Rolling Release (RR): Hierbei werden alle Bestandteile unabhängig voneinander und fortlaufenden aktualisiert. Das Betriebssystem „rollt“ sozusagen weiter und es werden fortlaufend neue Funktionen bereitgestellt.
- Unveränderbare Systeme: Dieser Typus ist relativ neu und vermutlich die Zukunft für Linux auf dem Desktop. Das Basissystem wird als statisches Image ausgerollt und Endanwender-Programme als Flatpaks, Snaps oder über Container bereitgestellt.
Stabile Releases werden dabei für unterschiedliche Zeiträume gewartet. Die Spanne reicht hier von wenigen Monaten, bis hin zu vielen Jahren. Distributionen die über viele Jahre hinweg mit Updates versorgt werden sind vor allem im professionellen Firmenumfeld verbreitet, erfreuen sich aber auch bei Privatanwendern zunehmender Beliebtheit. Diese Veröffentlichungen werden meistens als LTS (Long Term Support) bezeichnet.
Linux kann eine sichere Grundlage für weitergehende Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre sein, ohne dabei die ganze Aufmerksamkeit des Anwenders zu erfordern. Die hier vorgestellten Distributionen zeichnen sich alle durch die Möglichkeit zum langfristigen, sicheren und problemlosen Betrieb aus.