Linux ist der Oberbegriff für eine Familie von Betriebssystemen, die viele Gemeinsamkeiten teilen. Die wichtigste ist dabei der Linux-Kernel, hinzu kommen viele Basisprogramme des GNU-Projekts und verbreitete Programme der Open Source-Gemeinschaft. Diese Betriebssysteme nennen sich Linux-Distributionen, weil sie weit mehr als nur ein Betriebssystem sind. Ähnlich wie bei aktuellen Mobilbetriebssystemen wie Android und iOS bündeln sie neben der Betriebssystem-Basis viele Endanwender-Programme zu einem Gesamtpaket.Die Linux-Distributionen unterscheiden sich in vielen Punkten. Es gibt eben nicht das eine Linux-Betriebssystem, dass für jeden Einsatzzweck halbwegs tauglich ist, sondern viele Spezialdistributionen für spezielle Anwendungsfälle. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist dabei die Art und Weise mit der Aktualisierungen durch den Distributor verteilt werden.
Hier gibt es im Wesentlichen zwei dominante Modelle:
- Rolling Release (RR): Hierbei werden alle Bestandteile unabhängig voneinander und fortlaufenden aktualisiert. Das Betriebssystem „rollt“ sozusagen weiter und es werden fortlaufend neue Funktionen bereitgestellt.
- Stabile Releases: Der Distributor veröffentlicht in regelmäßigen Abständen eine versionsstabile Sammlung, die danach für einen festgelegten Zeitraum mit Fehlerbehebungen und Sicherheitsaktualisierungen versorgt wird. In der Regel werden jedoch keine neuen Funktionen für den Benutzer bereitgestellt. Diese Stabilisierung betrifft das gesamte System, vom Linux-Kernel bis zu grafischen Endanwenderprogrammen wie z.B. das Office-Paket.
Stabile Releases werden dabei für unterschiedliche Zeiträume gewartet. Die Spanne reicht hier von wenigen Monaten, bis hin zu vielen Jahren. Distributionen die über viele Jahre hinweg mit Updates versorgt werden sind vor allem im professionellen Firmenumfeld verbreitet, erfreuen sich aber auch bei Privatanwendern zunehmender Beliebtheit. Diese Veröffentlichungen werden meistens als LTS (Long Term Support) bezeichnet.
Diese Übersicht soll die Möglichkeiten von Linux im langfristig stabilen Einsatz aufzeigen, da die LTS bzw. Enterprise-Versionen zu oft ausschließlich im Unternehmensumfeld verortet werden und Privatanwender sie deshalb zu selten als Option wahrnehmen.
Linux kann dadurch eine sichere Grundlage für weitergehende Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre sein, ohne dabei die ganze Aufmerksamkeit des Anwenders zu erfordern. Die hier vorgestellten LTS-Distributionen zeichnen sich alle durch die Möglichkeit zum langfristigen, sicheren und problemlosen Betrieb aus.