Brave – Konfiguration für Sicherheit und Datenschutz

Brave ist eine Chromium-Variante, die sich besonders gut eignet, um mit einigen Anpassungen sicher und gut gegen Tracking geschützt im Internet zu surfen. Die Standardkonfiguration ist jedoch nicht optimal und muss daher angepasst werden.


Exkurs: Tracking

Tracking (dt. Verfolgung, Spurbildung) bezeichnet meistens die systematische Überwachung der Internetaktivitäten eines Einzelnen mit dem Ziel ein möglichst umfassendes Profil seiner Aktivitäten zu erstellen. Das Ziel ist meist diese Aktivitäten webseitenübergreifend nachvollziehen zu können.


Chromium und die proprietäre Variante Chrome sind keine datenschutzfreundlichen Browser. Allerdings hat Google mit seinem Browser Firefox in Sachen Geschwindigkeit, Stabilität und Sicherheit überholt. Die Spannbreite der Chromium-Forks reicht von kleinen Anpassungen wie Ungoogled Chromium bis hin zu eigenständigen Browsern wie Microsoft Edge oder Vivaldi. Nicht alle diese Browser sind auf Sicherheit und Datenschutz ausgerichtet. Insgesamt handelt es sich um ein recht volatiles Umfeld, in dem Nutzer stets prüfen müssen, ob die jeweiligen Forks noch aktiv entwickelt werden und ihre Updates zeitnah zu Chromium veröffentlichen.

Langfristig entwickelt und immer zeitnah aktualisiert wird Brave. Die Firma hinter dem Browser wurde von Brendan Eich gegründet, der von 2005 bis 2014 bei Mozilla tätig war und der aufgrund seiner konservativen politischen Einstellungen bei Mozilla zurücktreten musste. Es gibt einige vorinstallierte Funktionen wie Brave Rewards sowie Anpassungen für Kryptowährungen, eine eigene KI-Implementierung und eine eigene Suchmaschine.

Diese eher negativen Punkte werden kontrastriert durch einen strikten Tracking- und Werbeblocker und vielen Anpassungen an der Chromium-Basis, die Fingerprinting massiv erschweren. Tests ergaben, dass es nie gelang sessionübergreifend die Aktivitäten in Brave nachzuvollziehen.

Installation

Brave steht für alle Desktop-Betriebssysteme zur Verfügung. Für Windows und macOS gibt es Installationsdateien mit einer integrierten Updatefunktion. Bei Linux gibt es separate Paketquellen für debianbasierte Systeme (explizit: Debian, Ubuntu, Mint) sowie für Fedora und openSUSE. Zusätzlich steht ein offiziell gewartetes Flatpak auf Flathub bereit und ein Snap auf Snapcraft.

Zusätzlich gibt es Brave auch für Android und iOS.

Notwendige Anpassungen

Grundsätzlich lassen sich fast alle Funktionen bei Brave deaktivieren. Bei vielen Funktionen obliegt es dem Anwender, ob er diese wünscht oder nicht. Folgende Anpassungen sollten aber immer gesetzt werden (nur Änderungen zu den Default-Einstellungen werden gelistet):

Darstellung:

  • Vorschläge zur Autovervollständigung in der Adressleiste anzeigen: Deaktivieren
  • Breite Adressleiste verwenden: Aktivieren
  • URLs immer vollständig anzeigen: Aktivieren

Schutz:

  • Tracking und Anzeigenblockierung: Im Dropdownmenü auf Aggressiv stellen
  • Verbindung auf HTTPS upgraden: Im Dropdownmenü auf Streng stellen
  • Optional: Vergiss mich wenn ich diese Seite schließe: Aktivieren

Datenschutz und Sicherheit:

  • Optional: Browserdaten löschen: Im Reiter Beim beenden die entsprechenden Punkte wählen
  • WebTRC-IP-Nutzungsrichtlinien: Im Dropdownmenü auf Nicht-proxisiertes UDP deaktivieren stellen

Suchmaschine:

Je nach Präferenz: Ich empfehle immer noch DuckDuckGo. Startpage ist aber sicherlich ebenfalls eine gute Wahl.

Optional sind hier Einstellungen markiert, die für den Tracking-Schutz sinnvoll sind, aber sehr stark in den Nutzungskomfort eingreifen.

Ebenso können die Kryptowährungsfunktionen und die LEO-KI-Funktionen deaktiviert werden. Diese sind für einen normalen Browser eigentlich nicht notwendig, haben aber bei Nichtnutzung auch keine Implikationen für den Daten- und Tracking-Schutz und können daher aktiviert bleiben.