Die klassische SMS hat als primäres Kommunikationsmedium ausgedient, lediglich für einige Dienste wie 2FA wird sie erhalten bleiben. Hohe Gebühren der Mobilfunkanbieter haben das Nachfolgeprodukt MMS klein gehalten und in die Lücke sind die heute bekannten Messengerdienste gestoßen. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um zentralisierte Dienste, die eine Verwendung spezieller Apps voraussetzen. Dezentralisierung wäre zwar prinzipiell wünschenswert, ist aber mittelfristig aussichtslos, wenn man sich den Markt ansieht.
Je mehr Informationen wir über diese Dienste teilen, desto prekärer das Datenschutzproblem. Längst werden nicht mehr nur Textnachrichten, Bilder und Videos geteilt, sondern auch Orte, Sprachnachrichten und vieles mehr. Viele Dienste haben seit einiger Zeit auch Sprach- und Videoanrufe integriert. Neben den Inhalten sind auch die auf den Smartphones gespeicherten (Kontakt-)Informationen interessant und natürlich die obligatorischen Metadaten.
Im Gegensatz zu den eher abstrakten Risiken bei Cloudprodukten sind viele Verbraucher bei Messengern sehr sensibel. Ausufernde Debatten und regelmäßige Skandale um diesen oder jenen Messenger zeigen dies ziemlich deutlich.
Die vorgestellten Dienste eignen sich mehr oder minder als sichere Alternative zu bekannten Produkten. Eine uneingeschränkte Empfehlung kann leider für keinen Messenger gegeben werden. Es zeigt sich im Übrigen auch, dass Open Source nicht das einzige Kriterium ist, dass man beachten sollte.
Keiner der angebotenen Dienste ist vollumfänglich sicher, man nähert sich diesem Ziel höchstens in unterschiedlichem Maße an. Insbesondere Metadaten sind ein neuralgischer Punkt der meisten Kommunikationslösungen, da sich zwar Inhalte schützen lassen, die Tatsache, dass Kommunikation stattfand und der Zeitpunkt eben oft nicht.